In dieser Woche beginnen die Bauarbeiten für die Umsetzung des lange geplanten Windparks Höhn. Zunächst sind der Ausbau der notwendigen Zuwegung und die Verlegung der Kabeltrasse geplant. Zuvor wurde von Bernd Wieczorek, Vorstandsmitglied der Energieversorgung Mittelrhein AG (evm), und rhenag-Vorstand Kurt Rommel ein Vertrag mit dem Projektentwickler juwi geschlossen. Beteiligt sind an dem Windpark die evm mit 66,8 Prozent und die rhenag mit 33,2 Prozent.
"Ich bin glücklich, dass das Projekt jetzt in die Tat umgesetzt wird und wir als kleine Gemeinde zusätzlich zum Solarpark auf unserer Gemarkung bald einen weiteren Beitrag zur Energiewende leisten können", sagte Hans-Dieter Kraft, Bürgermeister der Ortsgemeinde Höhn. Und er freut sich umso mehr, weil der Windpark jetzt zügig umgesetzt wird: Die Windkraftanlagen sollen sich bereits im Frühjahr 2016 drehen. "Mit der engen Kooperation von örtlicher Kommune und zwei in der Region verwurzelten Versorgern hat der Windpark Höhn Modellcharakter. Er zeigt exemplarisch, wie die Energiewende dezentral gelingt, wenn starke Akteure gemeinsam Verantwortung übernehmen. Deshalb freue ich mich über dieses Projekt besonders", hielt Kurt Rommel fest. Bereits in den vergangenen Jahren hatten die Ortsgemeinde Höhn und juwi wichtige Vorarbeiten geleistet. Unter anderem waren mehrere Gutachten notwendig, um das Genehmigungsverfahren erfolgreich abzuschließen.
Rund 15 Millionen Euro werden evm und rhenag nun gemeinsam in den nächsten Monaten in den Windpark investieren, finanziert durch die WGZ-Bank und die örtliche Westerwaldbank. "Auch beim Bau setzen wir nach Möglichkeit auf Firmen aus der Umgebung. Uns ist wichtig, die Wirtschaftskraft in der Region zu stärken, denn dort sind auch unsere Wurzeln", erklärt Bernd Wieczorek. Die evm sehe in der Energiewende eine große Chance, die Lebensqualität gerade in ländlichen Gebieten zu fördern. "Das geht am besten über Beschäftigung und Einnahmen", fügt das Vorstandsmitglied der evm an.
Gebaut wird im Waldstück zwischen Höhn, Hellenhahn-Schellenberg, Neustadt und Fehl-Ritzhausen. Das 12.000 Quadratmeter große Areal gehört teilweise der Ortsgemeinde Höhn und teilweise privaten Eignern. Dieses ist bereits für den Bau vorbereitet, Ausgleichsmaßnahmen für die gerodeten Bäume werden nach Fertigstellung des Windparks umgesetzt. In dem Waldstück werden drei Windkraftanlagen des Herstellers General Electric vom Typ GE 2.5-120 mit einer Nennleistung von jeweils 2,5 Megawatt und einer Nabenhöhe von rund 140 Metern entstehen. Durch den Rotordurchmesser von 120 Metern hat dann jede der Anlagen eine Gesamthöhe von rund 200 Metern. Die Planer gehen von einer jährlichen Stromerzeugung von 20,5 Millionen Kilowattstunden aus - das entspricht dem durchschnittlichen Bedarf von etwa 14.000 Menschen. Eingespeist wird der Windstrom über eine neue unterirdisch verlegte Leitung in das Mittelspannungsnetz der Energienetze Mittelrhein GmbH, der Netzgesellschaft in der evm-Gruppe. Alleine über den Windpark wird die Ortsgemeinde Höhn künftig bilanziell mehr als viermal mehr Strom produzieren, als die 3.050 Einwohner verbrauchen. Doch damit nicht genug: Bereits seit August 2014 liefert ein Solarpark in Höhn jährlich rund 1,5 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom. Auch hier ist die evm Partner der Kommune.
Die Energieversorgung Mittelrhein AG (evm) ist das größte kommunale Energie- und Dienstleistungsunternehmen aus Rheinland-Pfalz. Sie bietet - als Unternehmensgruppe aufgestellt - ein breites Leistungsspektrum für die Lebensqualität in der Region: Die evm selber bündelt als Energiedienstleister den Energievertrieb, energienahe Dienstleistungen und die Verwaltung. Sie versorgt rund 365.000 Kunden zu fairen Preisen mit Strom, Erdgas und Wärme. Im Bereich erneuerbare Energien engagiert sich die evm-Gruppe bundesweit über die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG sowie über weitere regionale Beteiligungsgesellschaften. Das Netzgeschäft der evm-Gruppe ist - wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben - einer eigenständigen Netzgesellschaft übertragen, der Energienetze Mittelrhein GmbH. Sie sorgt für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb des Stromnetzes in 224 Kommunen und des Erdgasnetzes in 254 Kommunen. Mit ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft evm Verkehrs GmbH ist das Energie- und Dienstleistungsunternehmen für den Personennahverkehr in Koblenz und Umgebung aktiv. Die evm ist zudem Betriebsführerin zweier Wasserwerke und eines Abwasserwerks. Mit der KEVAG Telekom GmbH ist sie im Bereich der Telekommunikation tätig.
Die rhenag Rheinische Energie AG, 1872 in Köln gegründet, bündelt als Regionalversorger Energie Know-how und Kompetenzen eines EVU-Dienstleisters. rhenag liefert Gas, Strom, Wasser, Wärme sowie moderne Energiedienstleistungen für 130.000 Kunden. Ihr eigenes Versorgungsgebiet reicht vom rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis bis ins Siegerland und das nördliche Rheinland Pfalz. Lösungen, die rhenag im operativen Energiegeschäft entwickelt, bietet sie zugleich Stadtwerken und regionalen Energieunternehmen als Dienstleistungen an. rhenag kooperiert in diesem B-to-B-Geschäft bundesweit mit rund 150 Energieunternehmen.